Visionärin und international renommierte Forscherin an der FH Kärnten

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Die Studiengänge Physiotherapie und Ergotherapie konnten Frau Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Christa Einspieler, am Campus Klagenfurt – St. Veiter Straße, an der FH Kärnten begrüßen.

Die Visionärin und international renommierte Forscherin auf dem Gebiet der General Movements brachte den Studierenden, Lehrenden und dem ausgewählten medizinischen Fachpersonal jahrzehntelange Forschungsergebnisse näher.

General Movements

Als General Movements werden natürlicherweise auftretende, kindliche Bewegungsmuster bezeichnet, die bereits intrauterin in der neunten bis zwölften Schwangerschaftswoche beginnen und bis zum Ende des ersten Lebenshalbjahres zu beobachten sind. Im Verlauf der frühkindlichen Entwicklung verändern die General Movements ihr Erscheinungsbild. Abnorme Bewegungsmuster können auf Veränderungen im ZNS des Kindes hinweisen. General Movements treten häufig auf, sind komplexe Bewegungsmuster und bestehen lang genug, um sie gut beobachten zu können. Sie zu beurteilen ist recht einfach, schnell, günstig und nicht-invasiv. (Quelle: MRDD Research Reviews, 2005, Front Psychol, 2016)

Neben komplexen Einblicken in die Neurophysiologie wurden unter anderem auch Fragen geklärt wie: „Warum hat ein Fötus Schluckauf?“ oder „Warum atmen wir bereits intrauterin?“ Besonderen Wert legte sie dabei auf den Forschungs-Praxis-Transfer und die aktive Einbindung aller Teilnehmer*innen. Spätestens mit den ersten Versuchen General Movements und Fidgety Movements an zahlreichen Videobeispielen zu erkennen und zu beurteilen, wurde allen Beteiligten bewusst, wie früh man durch zielgerichtete Beobachtung von Bewegungen, Läsionen des Zentralnervensystems erkennen kann und welch große Bedeutung eine möglichst frühzeitige Intervention für die jungen Patient*innen hat.

Physio- und ergotherapeutische Interventionen

Physio- und ergotherapeutische Interventionen unter Einbindung und Edukation aller Beteiligten (z.B. Familienangehörige) können Folgeerscheinungen der zugrundeliegenden Pathologien wie z.B. Cerebralparesen deutlich reduzieren und dadurch Funktion, Aktivität und Partizipation positiv beeinflussen. Das wohl simpelste diagnostische Werkzeug der Welt, unsere zielgerichtete Beobachtung mit geschulten Augen, hat es also wirklich in sich.

Wir möchten uns bei Frau Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Christa Einspieler für den überaus interessanten Tag bedanken. Sie hat es geschafft hochkomplexe Details mit einer Leichtigkeit und mit Herz zu vermitteln, sodass Ihre Message uns allen in Erinnerung bleiben und hoffentlich so manche im Berufsleben begleiten wird.

Ein besonderer Dank gilt auch Herrn Dr. Harald Kenzian und Fr.Dr.Heidemarie Samonig, die in diesem Jahr die Studierenden der Physiotherapie in den Lehrveranstaltungen der Pädiatrie unterrichteten und diesen letztendlich wertvollen Beitrag in der Ausbildung der Studierenden initiierten.