Blitzlicht „BIP – Accessibility in Action“

Das Bild zeigt die Studierenden aus Portugal, Spanien, Slowenien und Österreich, sowie die Lehrenden an den Randbereichen, beim abschließenden Abendessen
Das Bild enthält die Bühne für die Messe. Diese findet auf einem zentralen Platz in Porto statt. Rund um den Platz sind viele Baustellen.
Das Bild zeigt Menschenmassen, die dem traditionellen Umzug der Studierenden beiwohnen. Bei den Personen mit den bunten Zylindern handelt es sich um die Studierenden im Umzug. Die Farbe der Zylinder steht für die jeweilige Studienrichtung.

Das Blended Intensive Program „Accessibility (BIP) in Action“, organisiert vom ISCAP (Polytechnikum Porto), untersuchte die Barrierefreiheit der traditionsreichen Studierendenveranstaltung Queima das Fitas 2025 in Porto.

Ziel war eine interdisziplinäre Analyse, um Hindernisse für Menschen mit Behinderung bei Events und auf den zugehörigen Webseiten zu erkennen und konkrete Verbesserungsvorschläge zu formulieren.

Insgesamt wurden 4 Events, sowie die dazugehörigen Webseiten inklusive Ticketing auf Barrierefreiheit untersucht. Dies wurde uns durch unterschiedliche vorangehende Lehrveranstaltungen ermöglicht, die vorbereitend zur Reflexion über die Thematik anregen sollte.

Die Analyse der Queima das Fitas 2025 zeigte zahlreiche Barrieren für Menschen mit Behinderung, darunter fehlende Rampen und schwer erreichbare barrierefreie Toiletten, mangelnde taktile und visuelle Leitsysteme, fehlende Gebärdensprachdolmetscher und Untertitel sowie ein genereller Mangel an klarer, mehrsprachiger und einfacher Kommunikation. Menschen mit kognitiven oder sensorischen Einschränkungen wurden durch reizintensive Umgebungen, unübersichtliche Abläufe und fehlende Rückzugsräume benachteiligt. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt der Bericht gezielte Maßnahmen wie den Ausbau physischer Zugänge (unter Einbeziehung der Stadt, da einige Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen stattfinden), visuelle und akustische Orientierungshilfen, Gebärdensprach- und Audiounterstützung, klare Piktogramme, Ruhezonen sowie Schulungen für Personal. Besonders betont wird die Notwendigkeit, Menschen mit Behinderung aktiv in die Planung einzubeziehen, um langfristig eine inklusive, gesetzeskonforme und zugängliche Festivalerfahrung für alle zu schaffen.

Die Teilnahme am BIP war nicht nur lehrreich und praxisnah, sondern auch sensibilisierend. Die enge Verknüpfung von Feldbeobachtungen, rechtlicher Analyse und medialer Bewertung ermöglichte ein ganzheitliches Verständnis für die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderung konfrontiert sind. Gleichzeitig zeigte sich aber auch das Potenzial für Veränderung.
In Summe war das BIP für mich eine äußerst spannende Erfahrung, nicht nur im akademischen Bereich, sondern auch im interkulturellen Austausch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.