Die Studierenden kennen die Aufgabengebiete von und Anforderungen an Ergotherapeut*innen im Arbeitsfeld Psychiatrie und können diese aufzählen und erläutern sowie die speziellen Grundlagen der Ergotherapie in diesem Bereich darstellen und ergotherapeutisches Handeln auf der Basis dieses Wissens begründen.
Sie können die Rahmenbedingungen der ergotherapeutischen Arbeit in diesem Bereich beschreiben und die Wechselwirkungen zwischen Rahmenbedingungen, therapeutischen Möglichkeiten und der eigenen Person im Sinne klinisch-professioneller Reasoning-Prozesse erläutern.
Die Studierenden sind in der Lage, den ergotherapeutischen Prozess bei ergotherapeutisch relevanten Krankheits- und Störungsbildern vollständig auf der Grundlage vorliegender Problemstellungen zu erläutern, praktisch durchzuführen und zu evaluieren und können dabei SMARTe Zielformulierung, klientenzentrierte Kommunikation und Assessmentverfahren, verschiedene therapeutische Zugänge (kompetenzzentriert, ausdruckszentriert, interaktionszentriert, wahrnehmungs- und körperzentriert) in diversen Sozialformen, Medien und Materialien sowie gesetzliche Rahmenbedingungen (Unterbringungsgesetz/UBG) berücksichtigen.

Keine

• Überblick über Indikationen, Arbeitsfelder und institutionelle Rahmenbedingungen und deren geschichtlicher und professionsspezifischer Entwicklung
• Spezielle ergotherapeutische Aspekte des Unterbringungsgesetzes (UBG)
• Zielformulierung in der ergotherapeutischen Behandlung in der Psychiatrie
• Interprofessionelle Zusammenarbeit
• Therapeutische Grundhaltung und klientenzentriertes Kommunikationsverhalten in psychiatrischen Settings unter Berücksichtigung kultureller und sozialer Aspekte (Beziehungsgestaltung, Konfliktverhalten, Konfliktlösung, Krisenintervention)
• Sozialformen in der Behandlung und therapeutische Zugänge ergotherapeutischer Arbeit
• Therapeutischer Einsatz des Selbst (Therapeutic Use of Self)
• Durchführung des ergotherapeutischen Prozesses unter besonderer Berücksichtigung der Kriterien für die Auswahl und die Anwendung ergotherapeutischer Maßnahmen bei ausgewählten Krankheits- und Störungsbildern (Schizophrenie; schizotype und wahnhafte Störungen; affektive Störungen; Angst- und Zwangsstörungen; Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen; Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen; Essstörungen; forensische Problemstellungen)
• Erleben und Recovery ausgewählter Krankheits- und Störungsbilder aus der Sicht von Klient*innen

Bschor, T., & Grüner, S. (2020). Psychiatrie fast (5. Auflage). Grünwald: Börm Bruckmeier Verlag.
Dörner, K., Plog, U., Bock, T., Brieger, P., Heinz, A., & Wendt, F. (Hrsg.) (2019). Irren ist menschlich: Lehrbuch der Psychiatrie und Psychotherapie (24. Auflage). Köln: Psychiatrie Verlag.
Köhler, K., & Steier-Mecklenburg, F. (Hrsg.) (2008). Arbeitstherapie und Arbeitsrehabilitation-Arbeitsfelder der Ergotherapie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Kubny-Lüke, B. (Hrsg.) (2017). Ergotherapie im Arbeitsfeld Psychiatrie (3. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Leucht, S., & Förstl, H. (Hrsg.) (2018). Kurzlehrbuch Psychiatrie und Psychotherapie (2. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Möller, H.-J., Laux, G., & Kapfhammer, H.-P. (Hrsg.) (2011). Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie: Band 1: Allgemeine Psychiatrie, Band 2: Spezielle Psychiatrie (4. Auflage). Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.
Scharfetter, C. (2017). Allgemeine Psychopathologie: Eine Einführung (7. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Scheiber, I. (2004). Ergotherapie in der Psychiatrie (2. Auflage). Troisdorf: Bildungsverlag EINS.

Vortrag im Plenum, Diskussion, Textbearbeitung, Gruppenarbeit, praktische Übungen, Rollenspiel, Exkursion

Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter: Mitarbeit, Referat, praktischer Arbeitsauftrag mit Beobachtung und Reflexion, mündliche Einzelprüfung
Kumulative Modulprüfung: Die Note aus der ILV "Der ergotherapeutische Prozess in der Psychiatrie" fließt mit einer Gewichtung von 80% in die Modulnote hinein.