Moderne Biomedizin und Biotechnologien (SE)
ZurückVertiefung | Disability, Diversity und Technik |
LV-Nummer | B3.07290.01.440 |
LV-Kürzel | Biomed |
Studienplan | 2013 |
Studiengangssemester | 6. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung |
Semesterwochenstunden / SWS | 2,0 |
ECTS Credits | 4,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Absolventin bzw. der Absolvent verfügt über Grundkenntnisse der Techniktheorien (Ethik der Technik und Fragen der Technikgenese und Technikimplementierung), die Technik als zentrales Medium der gesellschaftlichen Verkehrsformen und der menschlichen Selbst- und Weltdeutung diskutieren.
In normativer Hinsicht werden ethisch-philosophische Basiskompetenzen aus dem Bereich der Technikethik vermittelt. Dieser Zugang wird anhand sozialphilosophisch-politischer Fragen der Bioethik als 'bereichsübergreifender Technologie-Ethik' (Irrgang) konkretisiert. Insbesondere haben die Absolventinnen und Absolventen ein Verständnis für Problemstellungen und Fragen, die durch neue Handlungsoptionen in der High-Tech-Medizin erwachsen, entwickelt. Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, (bio)ethische Probleme neuer technologischer Entwicklung zu erkennen, zu analysieren und zu bewerten. Ihnen sind Ansätze der Technikentwicklung und -bewertung bekannt, die die Prioritäten von Menschen mit Behinderung einbeziehen.
In Hinsicht der Technikentwicklungen haben sie sich mit Fragen der Barrierefreiheit vertraut gemacht und kennen Möglichkeiten des "Design for all".
Die Studierenden sind in "AAL"-Entwicklungen (Ambient assisted Living) an der Schnittstelle zur Medizintechnik eingeführt und kennen die Forschungsaufgaben zur Bedürfnisanalyse, Usibility und Akzeptanz als Basis ganzheitlicher "AAL"-Evaluationsstrategien.
Die angeeigneten Wissensbestände werden von den Absolventinnen und Absolventen darüber hinaus zur Reflexion der professionellen Identitätsgestaltung genutzt.
Die Lehrveranstaltung verknüpft die Themen: aktuelle Entwicklungen in der modernen Biomedizin und den Biotechnologien und die Debatten um das Human Enhancement in den Disability Studies. Zum einen werden die Möglichkeiten und Grenzen, etwa der pränatalen, präimplantiven und prädiktiven Diagnostik, erörtert. Zum anderen setzt sich die LV damit auseinander, inwiefern diese Möglichkeiten nicht nur zu einer Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderung beitragen, sondern auch zu einer problematischen Normalisierung führen können, die bestimmte Formen von Behinderung stigmatisiert und eliminiert. Der biomedizinische Fortschritt sollte daher die Perspektiven von Menschen mit Behinderung einbeziehen und in die Technikentwicklungen integrieren.
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LV-immanenter Prüfungscharakter