Kooperationen & Supply Chain Design (ILV)

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LV-NummerM4.07740.20.000
LV-KürzelKo&SupCD
Studienplan2015
Studiengangssemester 2. Semester
LehrveranstaltungsmodusPräsenzveranstaltung
Semesterwochenstunden / SWS2,0
ECTS Credits4,0
Unterrichtssprache Deutsch

Netzwerke und Netzwerkkooperationen sind im heutigen, wirtschaftlichen Umfeld von essentieller Bedeutung auch für die gezielte Geschäftsentwicklung, nachdem viele wertschöpfende Tätigkeiten erstens global und zweitens als "distributed" Business-Setup erfolgen.

Insbesondere trifft dies zu auf die Kernaktivitäten der Produktion, die nicht mehr länger daraus bestehen einfach Dinge zusammen-zufügen, sondern vielmehr in der systematischen Verarbeitung von Wissen um Wert für den Kunden zu schaffen. Dies gilt insbesondere auch und umso mehr für produktionsbezogene Business-Services, die über das Internet unter Einsatz von IT vermarktet werden.

In diesem Zusammenhang spricht man von der Schaffung von Virtual Enterprise Netzwerken als einen Ansatz Business-Aktivitäten zu organisieren, wo verschiedene und unabhängige Partner Geschäftsmöglichkeiten nutzen, indem sie Unternehmenskooperationen eingehen. Dies Zusammenschlüsse zielen auf die Schaffung von synergetischen Kombinationen von ungleichen Unternehmen mit verschiedenen Kernkompetenzen, sodass ein "best of everything" Konsortium entstehen kann. Zielsetzung daraus: die Erzielung eines Maximum an Kundenzufriedenheit.

Mit der Schaffung von "Global Manufacturing Virtual Networks" wurden ganz neue Typen der horizontalen Produktion geschaffen, auch der Beziehungen zwischen unabhängigen Firmen, möglicherweise sogar zwischen Konkurrenten, die auf einer projektmäßigen, gelegentlichen Zusammenarbeit basieren. Projekte die einzelne Firmen in dieser Ausbreitung so nicht zustande bringen würden. Die neuen Tendenzen der Zusammenarbeit zeigen sich insbesondere in globalen Produktionsnetzwerken, strategischen Allianzen, flexiblen Produktions-Setups und dem Einsatz von Mass Customization.
Die Ebenen der Zusammenarbeit für virtuelle, globale Produktionsnetzwerke (GMVN) sind dabei jedenfalls vielschichtig, weshalb dies auch in der Lehrveranstaltung entsprechende Berücksichtigung finden wird.

GMVN basieren auf verteilten Produktionsprozessen, meist die Fertigung von Modulen oder unabhängigen Untereinheiten in komplett separierten Phasen der Produktkette, weshalb die Modularisierung von Produkt und die Segmentierung der Fertigung spezifische Voraussetzungen bilden.
Ein Aspekt, den es ebenso zu betrachten gibt: die Veränderung der wettbewerbsstrategischen Positionierung innerhalb solche Netzwerke. Die Porter'sche Exklusivitätsklausel sollte hier einer kritischen Bestandsüberprüfung unterzogen werden, wie im übrigen auch die Möglichkeit vertikaler Firmenstrukturen.

Vor diesem Hintergrund sind die Studierenden nach erfolgreichem Abschluss der Lehrveranstatung in der Lage,

Begriff, Charakteristika und Ausgestaltungsformen von Netzwerkstrategien zu erläutern (globale Produktionsnetzwerke, internationale strategische Allianzen, virtuelle Organisationen),
Begriff und Charakteristika von Netzwerkstrukturen zu erläutern (Drei-dimensionale Positionierung in globalen Fertigungsnetzwerken),
Einsatzmöglichkeiten von Kommunikationssystemen im Supply Chain Management zu analysieren (Echtzeit-Informationsaustausch, synchronisiertes Management der Supply Chain, Möglichkeiten zur interaktiven Zusammenarbeit in Produktentwicklung und -design),
Zentrale Voraussetzungen hinsichtlich der Unternehmenskultur und des Wissensmanagements herauszuarbeiten (Schlüsselfaktoren, Kernkompetenzen und Erfahrungen einzelner Netzwerkunternehmen, Informationsmanagement, Training und Zusammenarbeit)

Netzwerke und Kooperationen
Virtuelle Unternehmenskoopertionen
Supply Chain und Supply Chain Configurationen
Möglichkeiten des Supply Chain Design
Risiko-Management und Resilience in Supply Chains

Andreßen, T.: System Sourcing - Erfolgspotenziale der Systembeschaffung: Management und Controlling von Kooperationen, Deutscher Universiätsverlag 2006.
Becker, T. et al: Netzwerkmanagement: Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg, Springer 2011.
Bellamy, M./Ghosh, S./Hora, M.: The influence of supply network structure on firm innovation, in: Journal of Operations Management 32 (2014), S. 357-373.
Caspers, R.: Interorganisatorische Wissensnetzwerke: Mit Kooperation zum Erfolg, Springer 2012.
Chopra, S./Khanna, V.: Understanding resilience in industrial symbiosis networks: Insights from network analysis, in: Journal of Environmental Management 141 (2014), S. 86-94.
Cohen, S./Roussel, J.: Strategic Supply chain Management: The Five core Disciplines for Top Performance, 2013.
Dittmann, P.: Supply Chain Transformation: Building and Executing an Integrated Supply Chain Strategy, Mcgraw Hill 2012.
Friedli, T.: Technologiemanagement: Modelle zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, springer 2005.
Friedli, T./Schuh, G.: Wettbewerbsfähigkeit der Produktion an Hochlohnstandorten, Springer 2012.
Harrison, A.: Logistics Management & Strategy: Competing trhough the Supply Chain, Pearson Education 2014.
Hellingrath, B.: Supply chain Management: Optimierte Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette, Springer 2013.
Hines, T.: Supply Chain Strategies, Taylor & Francis 2013.
Kumar, S./Zander, M.: Supply Chain Cost Control using activity-based Management (Supply Chain Integration), Crc Pr Inc 2006.
Schuh G./Friedli, T./Kurr, M.: Kooperationsmanagement: Systematische Vorbereitung - Gezielter Auf- und Ausbau - Entscheidende Erfolgsfaktoren, Carl Hanser Verlag 2005.
Schuh, G./Kampker, A.: Strategie und Management produzieren-der Unternehmen: Handbuch Produktion und Management 1, Springer 2010.

Vortrag und selbständige Erarbeitung spezifischer Themenbereiche in Form von Seminararbeiten
Analyse spezifische Supply-Chain Cases als Gruppenarbeit und Einbau in die Seminarbeit

Seminararbeit