GEDIS Summer School in Barcelona

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Was haben Bibliotheks- und Informationswissenschaften, große Sprachmodelle (LLMs), Gender- und Diversity-Studien, KI-Ethik, Coding, Python, inklusive Sprache und interkulturelle Teamarbeit gemeinsam?

Bei der diesjährigen GEDIS Summer School, geleitet von der Universitat de Barcelona unter der Leitung von Juan-José Boté Vericad, kamen diese Disziplinen auf spannende und produktive Weise zusammen. Das Ergebnis war eine Woche intensiven akademischen Lernens für Studierende und Lehrende der FH Kärnten – geprägt von kritischer Reflexion, Co-Creation und interkulturellem Dialog. 

Das Programm brachte Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen akademischen und kulturellen Kontexten zusammen, um die Schnittstellen zwischen Technologie, Ethik und Diversität zu erforschen – und Open Educational Resources (OERs) zu entwickeln, die diesen komplexen Themen gerecht werden. 

Das GEDIS-Konsortium, koordiniert von der Universitat de Barcelona, vereint Partnerinstitutionen aus ganz Europa, darunter: 

  • Universität Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) 
  • Universität Hildesheim (Deutschland) 
  • Universität Osijek und Universität Zadar (Kroatien) 
  • Schlesische Universität in Opava (Tschechien) 
  • Fachhochschule Kärnten (Österreich, FH Kärnten) 

Jenseits disziplinärer Grenzen: Was entstand 

Die Woche, teilweise geleitet von Stefan Dreisiebner und Eithne Knappitsch von der School of Management der FH Kärnten, war geprägt von intensiven Austauschen und unerwarteten Verbindungen. Einige Highlights: 

  • Die Diskussionen zu KI und Ethik gingen weit über technische Möglichkeiten hinaus – im Fokus standen Verantwortlichkeit, Machtstrukturen und systemische Fragestellungen. 
  • Themen wie inklusive Sprache und Metadaten, die in technischen Curricula oft zu kurz kommen, wurden fundiert und mit der nötigen Komplexität behandelt. 
  • Die interkulturelle Teamarbeit war praxisorientiert, reflektiv – und manchmal auch angenehm unbequem. Genau darin lag ihr Wert. 

Was besonders auffallend war 

Die Studierenden entwickelten gemeinsam geteilte Vokabulare, basierend auf authentischer Lebenserfahrung und kritisch gegenüber voreingenommenen Standards. Die Notwendigkeit zur ständigen Anpassung – sprachlich, disziplinär und im zwischenmenschlichen Umgang – machte implizite Normen sichtbar und eröffnete neue Lernräume. 

Gespräche zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Hassrede, Desinformation und den Erfahrungen von LGBTQIA+-Individuuen wurden offen, differenziert und mit sowohl intellektueller Strenge als auch emotionaler Sensibilität geführt. 

Warum das für die FH Kärnten wichtig ist 

Für Stefan Dreisiebner und Eithne Knappitsch, gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Tschechien, Kroatien, Bosnien und Deutschland, war die Woche ein gelebtes Beispiel für bedeutsamen akademischen Austausch. 

Die GEDIS Summer School ging über klassische Lehrformate oder Projektergebnisse hinaus und schuf einen relationalen Lernraum, in dem Komplexität gemeinsam bearbeitet wurde. 

Diese Form des Lernens – interdisziplinär, reflektiert, verantwortungsvoll und realitätsnah – steht beispielhaft für das Bildungsverständnis der Fachhochschule Kärnten.