Verleihung der „Goldenen Unke 2024“: Eine Bühne für den Kärntner Naturschutz

news-goldeneunke24.jpg
Verleihung der Goldenen Unke 2024

LR.in Schaar: Kärntner Naturschutzpreis zeichnet Innovationen im Naturschutz bei Bauprojekten und neuerdings auch in Privatgärten aus – vier „Goldene Unken“ und eine Ehrenunke wurden verliehen

Auch in diesem Jahr wurde mit der Verleihung der „Goldenen Unke“ besonderes Engagement für den Naturschutz in Kärnten gewürdigt. Die feierliche Preisverleihung fand heute, Donnerstag, in der Biobaumschule Eschenhof in St. Veit statt und bot eine beeindruckende Plattform für innovative Projekte, die in den letzten fünf Jahren erfolgreich zur Verbesserung der Biodiversität in Kärnten beigetragen haben.

„Erstmals gab es heuer eine eigene Kategorie für private Gärten. Diese Neuerung wurde mit großer Begeisterung aufgenommen, denn zahlreiche Kärntnerinnen und Kärntner setzen sich bereits in ihren Gärten und auf Balkonen aktiv für die Schaffung neuer Lebensräume für Tiere und Pflanzen ein“, so Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar bei der Verleihung. „Die ,Goldene Unke‘ würdigt also nicht nur große Bauprojekte und kommunale Maßnahmen, sondern auch den Einsatz von Privatpersonen, die oft mit einfachen Mitteln Großes bewirken. Gemeinsam fördern wir den Erhalt unserer Biodiversität und schaffen nachhaltige Lebensräume für kommende Generationen.“

Die Auszeichnung wurde in drei Kategorien verliehen: Bei „Öffentliche Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen“ überzeugten gleich zwei Initiativen, die sich nun eine „Goldene Wander-Unke“ teilen: die Stadt Villach für „#grenzenlos grün“ und die Stadtgemeinde Wolfsberg für den Stadtobstgarten. Im Rahmen von „#grenzenlos grün“ zeigt Villach vor, wie Biodiversität durch nachhaltige Stadtentwicklung gefördert werden kann. Von Entsiegelungen und Begrünungen bis hin zu Baumschutz und Urban Gardening demonstriert Villach, wie urbane Räume ökologisch aufgewertet werden können. Der Stadtobstgarten Wolfsberg wiederum vereint Naturschutz, Biodiversität und Umweltbildung auf 3.000 Quadratmetern. Ziel ist die Vermittlung der Bedeutung von Streuobstwiesen, die als stark gefährdete Biotope in Mitteleuropa gelten.

In der Kategorie „Betriebe und Bauvorhaben“ beeindruckte der Naturgarten Silan in St. Michael ob Bleiburg: Auf einem ehemaligen Fußball- und Kinderspielplatz findet man nun einen ökologischen Garten, der heimische Pflanzen, Tiere, Vögel und Insekten unterstützt. Im Rahmen von Workshops wird Natur- und Artenschutz mit praktischer Umweltbildung vereint.

Der neue Schwerpunkt „Private Gärten“ wurde durch das Naturjuwel Villa Amalia in Gallizien besonders eindrucksvoll repräsentiert. Der Privatgarten im Vellachtal setzt auf Permakultur, Selbstversorgung (Herstellung eigener Hackschnitzel, Anbau alter Obstsorten) und auf die Förderung von Biodiversität, indem z. B. der „mähfreie Mai“ ausgerufen wird oder Nistkästen und Totholz als Lebensräume für zahlreiche Lebewesen dienen. Es werden dort auch Workshops und Seminare zu Kräuterkunde und Nachhaltigkeit angeboten.

In diesem Jahr wurde auch eine „Ehrenunke“ verliehen, nämlich an die Fachberufsschule St. Veit/Glan für das Projekt „Die Smarten lernen im Garten – Biodiversität macht Schule“. Der Schulcampus wurde naturnah gestaltet und dient als klimafitter Lernraum sowie als Lebensraum für zahlreiche Insekten, Vögel und andere Tierarten.

„Die ,Goldene Unke‘ zeichnet wegweisende Bau- und Gartenbauprojekte aus, die zeigen, wie Naturschutz und Bauaktivitäten miteinander harmonieren können. Besonders im Bereich größerer Bauvorhaben ist es beeindruckend zu sehen, wie innovative Maßnahmen neue Lebensräume für Flora und Fauna schaffen und gleichzeitig funktionale Ansprüche erfüllen. Dieser Preis soll dazu ermutigen, über die gesetzlichen Vorgaben hinauszugehen und mit nachhaltigen Lösungen eine Vorbildfunktion einzunehmen. 

Gemeinsam möchten wir zeigen, dass Naturschutz im Bauwesen nicht

nur möglich, sondern auch zukunftsweisend ist“, bemerkt FH-Professor Martin Schneider, Studiengangsleiter für Bauingenieurwesen.

Organisiert wurde die „Goldene Unke 2024“ von der Fachhochschule Kärnten (Lehrgang Bauingenieurwesen und Architektur) und finanziert von der Landes-Naturschutz-Abteilung. Kooperationspartner waren die Kärntner Gärtner sowie das Kärntner Bildungswerk mit „Natur im Garten“. Eine Fachjury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Projektpartner zusammensetzt, kürte die Sieger.

„Die ,Goldene Unke‘ unterstreicht, wie wichtig lokale Initiativen für den Schutz und die Förderung der Artenvielfalt sind. Sie zeigt, dass Naturschutz sich nicht nur in Großprojekten offenbart, sondern auch durch individuelle Maßnahmen im Alltag erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur Engagement sichtbar gemacht, sondern auch zur Nachahmung inspiriert – ein Gewinn für Mensch und Natur gleichermaßen“, so Schaar.