Mit der Entwicklung und Errichtung eines eigenen „Löschlabors“ auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule Kärnten geht man noch einen Schritt weiter. Die wissenschaftliche Erforschung diverser Vorgehensweisen und Baustoffe soll den Einsatzkräften der Feuerwehren einen noch besseren Einblick in die Einsatzgefahren und deren Minimierung geben.
Den Kärntner Feuerwehren steht ein interessantes, vor allem aber sehr breites Aus- und Weiterbildungsprogramm zur Verfügung. Mit über 150 unterschiedlichen Lehrveranstaltungen und 5500 Teilnehmer*innen pro Jahr werden die Kärntner Feuerwehren bestmöglich auf die Gefahren im Einsatz vorbereitet. Unterstützung bei der Umsetzung von digitalen Lehr- und Lernmethoden erhält die Landesfeuerwehrschule Kärnten bereits seit 2018 von der FH Kärnten. Thomas Klinger vom Studienbereich Engineering & IT an der FH Kärnten: „Die über Jahre hinweg aufgebaute Erfahrung mit den Methoden des E-Learnings in den Bereichen „Blended Learning“ und der „Inverted Classroom-Methodik“ an der FH Kärnten haben dazu beigetragen, die Feuerwehrmitglieder mit E-Learning-Elementen vertraut zu machen.“ Einerseits wird durch die Digitalisierung und Modernisierung der Feuerwehrausbildung der Zugang für die Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren erleichtert und andererseits die Qualität der Ausbildung weiter verbessert. Dabei werden nicht nur theoretische Inhalte mit modernen Lehr- und Lernmethoden angeboten, sondern auch praktische Übungen auf digitaler Basis durchgeführt.
Innovation in der Feuerwehrausbildung
Ein neues Projekt, das im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist das „Löschlabor“. Unter Mitwirkung der Konsortialpartner (Messfeld GmbH, BHT Solutions, ZT-Büro DI Werner Schwab) wird das Labor auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule Kärnten errichtet, welches einen realen Löschvorgang ferngesteuert ermöglicht. Die dabei entstehenden Daten werden im Hinblick auf die Effizienz des Löschvorgangs ausgewertet. Die sich dabei ergebenden Parameter fließen im Idealfall in die Durchführung realer Einsätze ein. Klaus Tschabuschnig, Leiter der Landesfeuerwehrschule: „Die Anforderungen an das Feuerwehrwesen ändern sich laufend. Fast jeder Technologieschritt hat irgendwann Auswirkungen auf die Feuerwehr. Mit dem neuen Löschlabor werden wir in der Lage sein, beispielsweise Verhaltensweisen künftiger Bauweisen vorab zu erforschen und Vorgehensweisen für die Ausbildung unserer Feuerwehren abzuleiten. Die seit Jahren bestehende und gedeihliche Kooperation mit der FH Kärnten hilft uns dabei sehr.“
Brandbekämpfung und Herangehensweise stehen vor neuen Herausforderungen
Zur Veranschaulichung setzt die Landesfeuerwehrschule Kärnten auf praktisch erprobte Ausbildungseinheiten in verschiedenen Übungsanlagen. Mit dem nunmehrigen weiteren Kooperationsprojekt werden die Möglichkeiten, sowohl für die Feuerwehrleute im Einsatz als auch für Führungskräfte, die einen solchen verantworten, um eine Facette reicher. „Unseren Kamerad*innen einen sicheren Einsatz zu ermöglichen, ihnen Fachwissen und die nötigen Fertigkeiten mit auf den Weg zu geben, ist unsere Verpflichtung. Die Kooperation mit der FH Kärnten und der Wirtschaft sind zentrale Eckpfeiler zur Förderung und Entwicklung des Kärntner Feuerwehrwesens. Die Landesfeuerwehrschule ist dabei die ‚Drehscheibe‘“, so Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin in seinen Ausführungen.