Erfolgreiches Kooperationsprojekt zur Stärkung des Ländlichen Raumes in Kärnten abgeschlossen

Blick auf Mauthen und das Plöckengebiet in Oberkärnten
Blick auf Mauthen und das Plöckengebiet in Oberkärnten. @ Köstl

Von allen Bundesländern Österreichs ist Kärnten vom demographischen Wandel am stärksten betroffen.

Seit gut einem Jahr entwickelt die FH-Kärnten im Auftrag und in Kooperation mit dem Land Kärnten, Abteilung 10, Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher Raum den Masterplan Ländlicher Raum Kärnten – Nachhaltige Regionen – Nachhaltiges Kärnten. Von allen Bundesländern Österreichs ist Kärnten vom demographischen Wandel am stärksten betroffen.

Über 22.000 Personen werden es laut den Prognosen des Demographie_Check:Kärnten 2020 der FH-Kärnten im Jahr 2050 möglichweise weniger sein. Neben dem Verlust an Bevölkerung verändert sich auch die Bevölkerungsstruktur massiv. Vor allem junge und gut qualifizierte Bevölkerungsschichten aber auch die Erwerbsbevölkerung sowie der Anteil an jungen Frauen reduziert sich stark. Umgekehrt steigt der Anteil an hochbetagten Personen überproportional an. Der Ländliche Raum in Kärnten ist vom demographischen Wandel diesbezüglich besonders stark betroffen. Entleerte Dörfer, Verlust an Infrastruktur, Entkoppelung von Innovationsprozessen et al. Aber auch die stärker urbanisierten Gebiete (Kärntner Zentralraum), welche ebenfalls in die Strategie inkludiert worden sind, verzeichnen negative Effekte des Wachstums wie Bodenfrass, steigende Müllproduktion oder Lärm- und Umweltbelastungen.

Der Masterplan Ländlicher Raum Kärnten verfolgt das Ziel diesen Wandel proaktiv gemeinsam mit den Regionen Kärntens zu gestalten. Durch Wirtschaftsprojekte, Projekte im Bereich Innovation und Infrastruktur sowie durch eine Aufwertung der Lebensqualität in ländlichen Gebieten wird eine Stärkung dieser Raumkategorie angestrebt. Der Ländliche Raum ist für eine stabile Gesamtlandesentwicklung Kärntens maßgeblich, da notwendige Ergänzungsfunktionen wie Lebensmittelproduktion, Wasserversorgung, Energieversorgung, Erholungsfunktion, Lebensraumfunktion für die Städte erbracht werden. Deshalb sind Gegenmaßnahmen notwendig. Die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen des Masterplans erfolgt durch Fördercalls des Landes (1 Million Euro pro Jahr). Die Themen werden in der jetzt beginnenden neuen EU-Regionalentwicklungsperiode (LEADER 2021(3)-2027) ebenso weiterbearbeitet, sodass eine umfassende Nachhaltigkeit möglich ist. 

Die Aufgabe der FH-Kärnten, Public Management, unter der Leitung von Frau Prof. Stainer-Hämmerle und Senior Researcher Thomas Zametter, bestand darin, diesen Prozess wissenschaftlich und inhaltlich zu Begleiten. Im Rahmen von sechs polizivilen Regionalworkshops, mit rund 400 Teilnehmer*innen vom Großglockner bis ins Lavanttal wurden vielfältige und moderne Maßnahmenvorschläge zur Steigerung der Resilienz ländlicher Gebiete in Kärnten erarbeitet. Die Ergebnisse mündeten in sechs auch online einzusehenden Regionalstrategien. Eine Hardcopy des Masterplans wird in jedem Gemeindeamt Kärntens sowie in den mit Regionalentwicklung betrauten Einrichtungen zur Einsicht aufliegen. 

Das Projektteam der FH-Kärnten bedankt sich bei allen Unterstützer*innen für die positive und produktive Mitarbeit.  

Weitere spannende und interessante Projekte im Bereich der Regionalentwicklung sind bereits voll im Gange. 

Detaillierte Infos: https://forschung.fh-kaernten.at/trans-space/masterplan-laendlicher-raum/