Österreichische Gebärdensprache 2 (ÖGS 2) (ILV)

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Course numberB3.09270.20.052
Course codeÖGS 2
Curriculum2025
Semester of degree program Semester 2
Mode of delivery Presence- and Telecourse
Units per week10,0
ECTS credits15,0
Language of instruction

Sprachkompetenz ÖGS 2:Die Studierenden sind in der Lage,

  • expressiv und rezeptiv alltägliche Umgangsformen und kulturelle Konventionen für die Kommunikation mit Gebärdensprachler*innen bedarfsgerecht einzusetzen und wahrzunehmen.
  • kurze Präsentationen zu vertrauten Themen mit Einfügungen durchzuführen und zu verstehen.
  • Vokabeln einzusetzen, um Meinungen und Informationen kundzutun bezüglich bekannter Themengebiete (Zeitangaben, Verabredungen, Wünsche, Pläne, Familie, Freund*innen, Freizeit).
  • Erzählungen aus dem alltäglichen Leben zu gestalten und richtig einzuordnen.
  • Mimik und Gestik zu den oben genannten Aspekten bedarfsgerecht einzusetzen sowie adäquat zu interpretieren.
  • Mimik und Gestik als kommunikative Strategie einzusetzen, um Vokabellücken zu füllen.

Nutzung des Sprachlabors:Die Studierenden sind dazu befähigt
  • die technischen Tools des Sprachlabors eigenständig mit allen Funktionen zu nutzen.
  • selbstständig Lehr- und Lerninhalte der ÖGS-Fächer im Rahmen des Sprachlabors zu üben und zu festigen.
  • in GoReact mit den Studienkolleg*innen eigenständig zu interagieren.
  • technische Probleme im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu lösen.
  • Coping-Strategien im Umgang mit auftretenden Herausforderungen der Dolmetschtätigkeit situationsadäquat anzuwenden.
  • das Sprachlabor eigenständig zur Erledigung von Aufgaben und für Recherchetätigkeiten zu nutzen.

Grammatik der ÖGS:Die Studierenden sind dazu befähigt
  • die Funktionen der manuellen gebärdensprachlichen Elemente der ÖGS zu benennen und grundlegend anzuwenden.
  • die Funktionen der nicht-manuellen Elemente der ÖGS darzulegen und dieselben in ihrer affektiven Funktion anzuwenden.
  • kurze, informelle gebärdensprachliche Texte zu verstehen und deren Inhalt zusammenfassend wiederzugeben.
  • kurze, informelle gebärdensprachliche Texte grammatikalisch zu analysieren und korrekt zu produzieren.

Kontinuierliche Erweiterung gebärdensprachlicher Grundkompetenzen in der Österreichischen Gebärdensprachein Anwendungszusammenhängen: Kontaktgespräche, Vorstellungssequenzen, Gespräche über bekannte Themenbereiche.

  • Alltägliche Umgangsformen und kulturelle Konventionen festigen: Grüßen, Danken, Bitten, Entschuldigen etc.
  • Kurze Präsentationen zu vertrauten Themen mit Einfügungen und kurzen Kontaktgesprächen
  • Meinungs- und Informationsaustausch zu praktischen Themengebieten: Zeitangaben, Verabredungen, Wünschen/Plänen, Familie, Freunde, Freizeit
  • Erzählungen aus dem alltäglichen Leben
  • Adäquater Einsatz von Mimik und Gestik, Aufbau von kommunikativen Strategien, um Vokabellücken zu füllen

Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) wird als (non)-manuelle-visuell gestische Sprache mit ihren theoretischen Grundlagen der ÖGS-Grammatikvorgestellt und analysiert. Praktisches Handlungswissen wird mit den anwendungsbezogenen Grundlagen in Verbindung gesetzt.

  • ÖGS als (non)-manuell-visuelle Sprache
  • Theoretische Grundlagen der ÖGS Grammatik
  • Basiskommunikation in ÖGS
  • Passivkompetenz der ÖGS auf Basis von Sprachmaterial von native Signer*innen
  • Inhaltsanalysen und Grammatikanalysen gebärdensprachlicher Texte

Das Sprachlaborist der Ort, an dem der gebärdensprachliche Unterricht und die grammatikalischen Grundregeln erprobt und gefestigt werden. Dies erfolgt sowohl in rezeptiver als auch in perzeptiver Art und Weise. Die Videoanalyse und das Feedback-Programm GoReact werden dafür als primäres Übungstool genutzt. Parallel zu den Modulinhalten "Grammatik ÖGS 1" und "Sprachkompetenz ÖGS 2" werden deren Lehrinhalte wiederholt und unter Anleitung Aufgabenstellungen bewältigt.

Boyes Braem, P. (1992). Einführung in die Gebärdensprache und ihre Erforschung.Signum-Verlag.
Emmory, K. (2001). Space on hand. The exploitation of signing space to illustrate abstract thought. In M. Gattis (Hrsg.), Spatial schemas and abstract thought. MIT Press, 147 - 174.
Grbić, N., Grünbichler, S. & Stalzer, Ch. (2002). Bausteine für den Gebärdensprachunterricht 2: Gehörlosenkultur und Vereinsleben. Video und Begleitheft. ITAT (Graz Translation Studies 6).
Hofstätter, K. & Stalzer, Ch. (2001). Sag niemals nie. Zur Semantik der Negation in der Österreichischen Gebärdensprache. In: Grazer Linguistische Studien56, 1 - 13. https://unipub.uni-graz.at/download/pdf/1911275.pdf
Hunger, B. (2006). Noun/Verb Pairs in Austrian Sign Language (ÖGS). In: Sign Language & Linguistics 9:1-2, 71 - 94. https://doi.org/10.1075/sll
Lackner, A. (2008). Palm-up and Touching in Austrian Sign Language - Two interactive elements at the transition relevance place in the turn-taking process. In: Proceedings of the First Sign Type Conference. University of Connecticut.
Lackner, A. (2009). Turn-Taking und Dialogstruktur in der Österreichischen Gebärdensprache: Eine Gesprächsanalyse der Salzburger Variante. In: Das Zeichen23:81, 90-104. https://www.das-zeichen.online/hefte/dz-081/turn-taking-und-dialogstruktur-in-der-oesterreichischen-gebaerdensprache/#pdf
Okorn et al. (2001). Zur 'Gebärdenfamilie' FERTIG in der Kärntner Variante der ÖGS. In: Grazer Linguistische Studien56, 59 - 93. https://unipub.uni-graz.at/download/pdf/1911279.pdf
Skant et al. (2001). Grammatik der Österreichischen Gebärdensprache. Veröffentlichungen des Forschungszentrums für Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation der Universität Klagenfurt (Band 4).
Stalzer, Ch. (2014). Die Negation in der Österreichischen Gebärdensprache.Universität Graz.

Simulation natürlicher Sprachumgebung, Vortrag, Diskussion, Rollenspiele, Exkursion, Videoübung und -analyse, Übung, Präsentation, Gruppen- und Partner*innenübung, Fallbearbeitung

Integrierte Modulprüfung
Abschließender Prüfungscharakter: Prüfung in Österreichischer Gebärdensprache, Mitarbeit, schriftliche Aufgaben