Ergotherapie-Absolventin gewinnt ersten Platz beim Poster Award

FH Studentin Ergotherapie gewinnt 1. Preis
1. Platz beim Poster- Award: Verena Vieider - Absolventin Studiengang Ergotherapie und Martin Schusser - Hochschullehrender Studiengang Ergotherapie
Ergotherapie_Studentin_Posterpreis_Innsbruck_03.jpg

Vom 11. - 12. März 2022 fand in Innsbruck die Fachtagung von Ergotherapie Austria zum Thema "Lebens(um)welt – mittendrin und drumherum" statt. Im Rahmen dieser wurden auch Poster – Preise verliehen. Verena Vieider, Absolventin der FH Kärnten konnte die Fachjury mit ihrem Poster überzeugen und gewann den ersten Platz.

Rund 80 Ergotherapeut*innen reisten zur Fachtagung nach Tirol. Darunter auch Verena Vieider, Absolventin vom Studiengang Ergotherapie und Martin Schusser, Hochschullehrender an der FH Kärnten, am Studiengang Ergotherapie. Die willkommene Möglichkeit zur Vernetzung wurde durch die angenehme Atmosphäre im Haus der Begegnung unterstützt. Als fachliches Informations-Update wurde eine bunte Mischung aus Vorträgen, Workshops und Poster-Beiträgen geboten – betont wurde stets der thematische Schwerpunkt der Fachtagung: Ergotherapie stellt den Mensch als Ganzes in den Mittelpunkt!

 

Befriedigend? Beitrag der Ergotherapie bei der Bewältigung sexueller Betätigungseinschränkungen von Menschen mit Querschnittlähmung

Menschen mit Querschnittlähmung erleben häufig sexuelle Betätigungseinschränkungen, was sich negativ auf die Zufriedenheit und Lebensqualität ihrer selbst, aber auch möglicherweise vorhandener Partner*innen auswirken kann. Durch die ergotherapeutische Berufsphilosophie wird deutlich, dass dieser Bereich Handlungsfeld der Ergotherapie darstellt und somit ergotherapeutische Intervention gefragt ist. So ergab sich einerseits die Fragestellung, welchen Beitrag Ergotherapeut*innen nun konkret bei der Bewältigung sexueller Betätigungseinschränkungen von Menschen mit Querschnittlähmung leisten können (=Theorie). Andererseits sollte erforscht werden, welche Erfahrungen Menschen mit Querschnittlähmung während ihrer sexuellen Rehabilitation in Hinblick auf die Ergotherapie tatsächlich machten (=Praxis). Vorgehensweise/Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden eine systematische Literaturrecherche und vier qualitative literaturbasierte Leitfrageninterviews mit Menschen mit Querschnittlähmung durchgeführt.

Die zahlreichen identifizierten ergotherapeutischen Interventionsmöglichkeiten beziehen sich sowohl auf die direkte Arbeit mit Menschen mit Querschnittlähmung und evtl. deren Partner*innen, betreffen jedoch auch Angebote für Gesundheitspersonal, Forschungstätigkeit, sowie Aktivismus auf politisch-wirtschaftlicher Ebene. Was Menschen mit Querschnittlähmung während ihrer sexuellen Rehabilitation erlebten, ist größtenteils noch weit von diesen Möglichkeiten entfernt.

Damit diese vielfältigen Interventionen künftig fixen Bestandteil der beruflichen Praxis bilden, ist das Verankern von Sexualität in Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen wichtig. Außerdem müssen auf politisch-wirtschaftlicher und institutioneller Ebene entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Weitere Forschung könnte dies unterstützen. Bedeutung für die Praxis: Mit ihrem Berufsverständnis und Fachwissen können Ergotherapeut*innen Menschen mit und auch ohne Querschnittlähmung direkt oder indirekt darin unterstützen, in einem der wohl wichtigsten Bereiche Lebensqualität zurückzugewinnen bzw. zu erhalten. Dadurch zu einer ganzheitliche(re)n Gesundheitsversorgung beizutragen, ist nicht ausschließlich ein enormes Potential der Ergotherapie, sondern ein wahrer Auftrag.

Quelle & Textauszüge:
Ergotherapie Austria – Bundesverband der Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Österreichs

Weitere Informationen zur Fachtagung (LINK)