Wohnraum für Menschen in Not

Ein Schwerpunkt des Studiengangs Architektur an der FH Kärnten ist das „Soziale Bauen“.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden globalen Wohnungsnot, bedingt durch die Vernichtung von Lebensräumen, Renditeinteressen der Immobilienwirtschaft, knapper werdender Ressourcen und der gleichzeitig ansteigenden Weltbevölkerung beschäftigen sich Studierende im Rahmen des PUR Projektes seit dem Wintersemester 2019/20 mit dem Gut Wohnen um dieses nachhaltig zu schützen, weiterzuentwickeln und um es den Menschen zur Verfügung zu stellen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen.

PUR steht dabei für das auf das Wesentliche beschränkte, ohne dabei auf die Qualität zu verzichten.

Auch in Österreich, auch in Kärnten sind Menschen von Wohnungsnot betroffen. In der Landeshauptstadt Klagenfurt beispielsweise lebten 2021, 628 Menschen ohne Zuhause. 97 Menschen davon haben weder Zugang zu Notunterkünften oder sonstigen Einrichtungen. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher.

Um ein Konzept in die Realität umzusetzen braucht es einen Impuls

Da das Budget für soziale Projekte meistens sehr begrenzt ist haben die Studierenden über Plattformen und Netzwerke Baumaterialien organisiert um einen Prototyp zu errichten und endlich ins Tun zu kommen.

Es wurde zudem ein Förderantrag für ein Design Build Projekt bei der STO Stiftung gestellt und wir waren überaus glücklich über die Zusage – vielen Dank an dieser Stelle. Das Projekt hat durch die Förderung so richtig Fahrt aufgenommen!

Design Build & zirkuläres Bauen

Im Design Build Prozess wurde gemeinsam in Workshops ein Konzept entwickelt. Dabei standen für die Studierenden die wesentlichen Bedürfnisse des Bewohners/ der Bewohnerin und das besondere Schutzbedürfnis eines Menschen in Not im Mittelpunkt. Aus diesem Konzept heraus entwickelte sich ein Entwurf, welcher sich nicht als Notlösung präsentiert, sondern als Architektur, die Bescheidenheit nicht als qualitatives Hindernis begreift.

Die Studierenden bauen den Prototyp einer Wohneinheit, welcher dazu dienen soll, das Konzept den Projektbeteiligten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dem Leitmotiv Nachhaltigkeit wird zirkuläres Bauen durch die Wiederverwendung von Materialien ein tragendes Element der Ausführung. Über Plattformen und Netzwerke wurden Baumaterialien günstig erworben, die somit ein zweites Leben erhalten.

Kärntner Menschenrechtspreis 2021

Wir wollen mit diesem Projekt:

Armut vermeiden

Hunger vermeiden

Gesundheit und Wohlergehen fördern

Sauberes Wasser und Sanitärversorgung zugänglich machen

Weniger Ungerechtigkeit

Nachhaltige Städte und Gemeinden

Nachhaltige/r Konsum & Produktion

Maßnahmen zum Klimaschutz

Frieden, Gerechtigkeit und stake Institutionen

2021 erhielten die Studierenden des Studiengangs Architektur den Kärntner Menschenrechtspreis für ihr Engagement. Wir sind sehr stolz auf das was bisher geleistet wurde und freuen uns auf die zukünftige Entwicklung und Umsetzung des Projektes!

Mag. Arch. Alexander Hagner
Stiftungsprofessur für soziales Bauen
+43 5 90500 5127
a.hagner[at]fh-kaernten[dot]at