Cleanstone – Steinbrüche als besonderer Lebensraum

Foto vom Steinbruch

Das Interreg-Projekt „Cleanstone“ ist ein EU gefördertes Forschungsprojekt. Es geht darum, die Einflüsse und negativen Einflüsse von Bergbau auf die Umwelt zu reduzieren, Richt- und Leitlinien zu etablieren und umzusetzen.

Die Universität Udine, die Fachhochschule Kärnten und E.C.O. arbeiten dabei zusammen. Die FH Kärnten, Studiengang Bauingenieurwesen, habe sich mehr auf den technischen Teil fokussiert, die Reduktion von Nebenprodukten wie Staub und Emissionen. Die E.C.O habe sich auf die Prüfung von Auswirkungen auf die Biodiversität konzentriert.

In Steinbrüchen kommt es meistens zu einer massiven Beeinflussung der Natur. Es müsse Boden abgetragen, Gewässer umgeleitet und Wälder gerodet werden. Daher rühre auch der zunächst negative Eindruck bei vielen Menschen. Wenn man jedoch genauer hinschaut, sieht man, dass ein Steinbruch ein Sonderstandort inmitten von Kulturlandschaften ist.

Da die Artenvielfalt nur schwer messbar gemacht werden könne, wurde ein Biodiversitätsindex ermittelt. Dieser Index soll ermöglichen, dass der Steinbruchbetreiber seinen Einfluss auf die Umwelt in Zahlen messen könne und aktiv Maßnahmen setzen könne.

Drei Jahre lang läuft das Interreg-Projekt, sechs Mal im Jahr untersuchen Experten die Steinbrüche auf Veränderungen der Artenvielfalt. Für die Zählung der Pflanzen ist das Ökologie-Institut E.C.O in Klagenfurt zuständig. Die Ermittlung der Tiere sei jedoch wesentlich schwieriger, weil die einzelnen Artengruppen, gerade bei den Spinnen und Insekten überwältigend groß sind. Daher arbeite man mit Ökoteam und ARGE Naturschutz zusammen.

Steinbruch schlägt Fichtenwald

Untersuchungen der Experten in den letzten 20 Jahren zeigen, dass ein Fichtenwald der zuvor auf dem Gelände eines Steinbruchs stand, nach zwei bis drei Jahrzehnten vom Steinbruch überholt werde. In einem Steinbruch gebe es mosaikartige Lebensbereiche sie sandige Flächen, kleine Feuchtflächen, Schutt- und Felsbereiche. Das erzeuge ein höhere Biodiversität als ein geschlossener Fichtenwald.

Mehr Infos zum Forschungsprojekt:

https://forschung.fh-kaernten.at/conna/
https://www.cleanstone.eu/de/

Kontakt:
DI Sandra Ofner
FH Kärnten, Baulabor
s.ofner[at]fh-kaernten[dot]at